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Zu Gast bei der Kinderkrebshilfe Münster.

Zu Gast bei der Kinderkrebshilfe Münster.

Die Münsteraner kennen eigentlich dieses auffällige Gebäude am Rishon-Le-Zion-Ring, nahe dem Universitätsklinikum, aber wenige wissen, was sich darin befindet. Kein Wunder, denn der Weg zum Eingang liegt versteckt zwischen Häuserzeilen und Sackgassen. Er ist nicht einfach zu finden und für viele Besucher nicht einfach zu gehen. Denn in diesem Gebäude befindet sich das Elternhaus der Kinderkrebshilfe. 22 Zimmer stehen hier Eltern zur Verfügung, deren Kinder sich auf der Station 17A West befinden. Die Station 17A West ist die Kinderonkologie des Universitätsklinikums Münster. Einige Eltern verbringen bis zu einem Jahr in diesem Elternhaus.

Wir sind zu Gast und treffen Anette Blomberg, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins, der bereits seit 30 Jahren Familien, die mit der Diagnose Krebs leben müssen, unterstützt. Anette Blomberg hat uns, die Motivkalender Fotografin Stephanie Blomberg und die Redaktion von fotoforum eingeladen, denn wir haben ein Geschenk eingepackt: einen Spendenscheck.

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Anette Blomberg und Nichte Stephanie

Im Haus herrscht emsige Betriebsamkeit. Bewohner eilen mit Wäschesäcken durch den Hausflur, ein Staubsauger wirbelt durch die Gänge und im Büro gibt es Neuanmeldungen. Mittendrin das Team von viaprinto mit einer rechteckigen, übergroßen Pappe unter dem Arm. In dem Raum, in dem wir landen, mit seinen gemütlichen Sesseln und warmen Farben, herrscht unwirkliche Stille, die Emsigkeit hat sich verloren. Da sitzen wir nun bei Keksen und Kaffee und erfahren von Anette Blomberg, wie ihre Arbeit aussieht. „Wenn die Kinder so lange auf Station sind, dann sollen sie sinnvoll beschäftigt werden. Deswegen gibt es zum Beispiel einen Musiktherapeuten. Er wäre nicht da, wenn es uns nicht geben würde“, sagt die stellvertretende Vorsitzende. So schafft die Kinderkrebshilfe mit ihrer Spendensammlung neue Personalstellen, die ansonsten für den Klinikalltag nicht vorgesehen sind. „Die Spenden werden über die Jahre weniger“, hält sie zudem fest, dabei sind noch viele Projekte offen: „Forschung ist für uns ein großes Thema, wir haben auch schon viel angeschoben. Das ist mir persönlich sehr wichtig“, sagt Anette Blomberg.

motivkalender_blomberg_womenWarum sie soviel Einsatz zeigt und ihr das so wichtig ist, erfahren wir im Gespräch. Sie selbst verlor ihre Tochter, die vor über 20 Jahren an Krebs erkrankte. Daher weiß sie ganz genau, welche Bedürfnisse Eltern und Kinder haben. Ihre Tochter wäre jetzt im gleichen Alter wie Stephanie Blomberg, der Fotografin aus Dortmund, die sich für unsere Motivkalender-Aktion bewarb. Die Namensgleichheit ist kein Zufall, denn Stephanie Blomberg ist Nichte von Anette Blomberg. Daher kennt sie die Arbeit und das Herzblut, das in der Kinderkrebshilfe steckt, genau: „Dieser Verein widmet sich einem Thema, das mich sehr bewegt. Seit 30 Jahren unterstützt er Familien mit krebserkrankten Kindern mit Rat und Tat – mit stationärer Ausstattung, medizinischen und psychosozialen Hilfsangeboten. Forschungsförderung und Familiennothilfe, verschiedene Nachsorgeprojekte, Trauerarbeit und ein Elternhaus sind nur einige Projekte mit denen sich dieser Verein mit viel Arrangement und Herzblut beschäftigt.“

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Maike Hahn und Martin Breutmann aus der fotoforum-Redaktion zusammen mit Dr. Gerd Dussler

Stephanie Blomberg und weitere 30 Künstler stellten 13 ihrer Werke zu einem Motivkalender zusammen und konnten sich entscheiden, an welche gemeinnützige Organisation er oder sie einen Festbetrag sowie weitere Erlöse je verkauften Motivkalender gespendet haben möchte. So kamen 36 Kalender mit den unterschiedlichsten Motiven zusammen. Eine Jury aus Experten von fotoforum und viaprinto wählten die Sieger aus der Vielzahl der Bewerbungen aus. Ob die Schönheiten der Insel Sylt, berauschende Hochgebirge oder die Abstraktionen in der Lichtmalerei – die Motivkalender von viaprinto bieten aufgrund der unterschiedlichen Charaktere der Künstler und ihrer Visionen ein weites Spektrum. Mit dabei sind auch JanLeonardo Wöllert – Erfinder der Light Art Performance Photography – oder Tobias Bräuning mit seinem Motivkalender „Die Welt der Tropfen“. Mit den Bildern konnte er 2012 beim Sony World Photography Award den Gesamtsieg erringen. Unsere Protagonistin der Spendenübergabe stellte einen Kalender mit Frauenporträts unter dem Namen „Women“ zusammen.

„Es war wunderbar zu sehen, wie viele Fotografen sich um die Aktion beworben und wie viel Herzblut alle Beteiligten investiert haben. Es ist für alle ein Gewinn“, sagt Dr. Gerd Dussler, Geschäftsführer von viaprinto, bei der Übergabe des Spendenschecks im Wert von 500 Euro. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der ganzen Aktion. Dahinter verbergen sich viele Geschichten der Fotografen und der Organisationen, viele Schicksale und viel Überraschendes. So wie an diesem Vormittag im Elternhaus der Kinderkrebshilfe Münster. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit!

(Oben im Bild: Martin Breutmann (Chefredakteur fotoforum), Anette Blomberg (Stellvertretende Vorsitzende), Dr. Gerd Dussler (Geschäftsführer viaprinto), Stephanie Blomberg (Fotografin))