Erst schlafen die Füße ein, dann gehen die Gedanken auf Fernreise. Häufig verlieren wir nach den ersten Zeilen eines Textes den Faden. Zu lange Sätze, zu viel Marketing-Bla-Bla, keine klare Botschaft. Dabei braucht es nur wenige Zutaten, um Inhalte und Aussagen lecker anzurichten. Mit den nachfolgenden Tipps kochen Sie nicht länger irgendein fades Buchstaben-Süppchen, sondern begeistern Ihre Kunden mit knackigen Inhalten, die zielsicher ins Schwarze treffen.
Vor dem Schreiben: Zielgruppe und Mehrwert fokussieren
Neben Sprachgefühl und Kenntnissen bezüglich Rechtschreibung und Grammatik, brauchen Sie vor allem Einfühlungsvermögen. Versetzen Sie sich in Ihre potenziellen Leser hinein und erforschen Sie deren Bedürfnisse und Probleme. Bevor Sie die erste Zeile tippen, stellen Sie sich folgende Fragen:
- Wer ist meine Zielgruppe?
- Welchen Mehrwert und welche Relevanz hat mein Thema für diese?
- Mit welchem Sprachstil erreiche ich die Zielgruppe am besten?
- Was ist die Aussage meines Textes, formuliert in 1 – 2 Sätzen?
- Was möchte ich mit dem Text erreichen?
Gelingt es nicht, die Botschaft zu fokussieren, ist das Thema entweder zu ausufernd oder nicht von Belang für Ihre Kunden. Hier hilft es, zu präzisieren oder den Inhalt in mehrere Parts aufzuteilen. Suchen Sie alternativ nach einer Thematik, die Ihre Zielgruppe wirklich interessiert.
Im Schreibfluss: 10 Tipps, um Kunden mit Worten zu fesseln
Sie haben einen brandneuen Text vor sich? Hervorragend! Dann gehen Sie diesen mit Blick auf die nachfolgenden Punkte nochmals genau durch. Mit jeder Korrektur werden Sie merken, wie Ihr Schreibstil treffender wird.
1. Die optimale Headline – kurz, prägnant, schnell auffassbar
Die Überschrift ist ein entscheidender Faktor, um den Leser zu ködern. Geglückte Wortspiele und Metaphern sind ebenso gute Aufhänger, wie provokante Fragen. Regen Sie die Fantasie Ihrer Kunden an! Auch die Aussicht auf Lösungen animiert zum Schmökern, wie die Headline dieses Artikels mit „10 Tipps …“ zeigt. Zahlen wirken zudem faktisch und konkret. Sie helfen einzuschätzen, wie lange man zum Lesen braucht. Eine Kombination aus Kommando und Nutzen ist ein weiterer Pluspunkt für den Auftakt eines Textes. Sie fordern Ihre Kunden auf, etwas zu tun und beantworten zugleich die Frage nach dem „Warum/Wozu“.
2. Begriffe mit Powerwirkung
„Jetzt, sofort, nützlich, …“ drücken Dringlichkeit aus und sprechen das Unterbewusstsein an. Insbesondere am Anfang einer Überschrift oder der Einleitung sorgen sie für Aufmerksamkeit.
3. Keine Angst vor dem Wegstreichen
Verabschieden Sie sich von überflüssigen Wiederholungen, schwammigen Formulierungen, oberflächlichen Vergleichen und Füllwörtern. Zwar fällt es schwer, bereits Geschriebenes zu verwerfen, doch es hilft, den inhaltlichen Fokus zu schärfen. Geben Sie „sehr“, „sozusagen“ und „eigentlich“ keine Chance mehr.
4. Sammelbegriffe vermeiden
Schauen Sie genau hin: Ungeziefer oder Kreuzspinne? Baum oder Birke? Indem Sie konkrete Begriffe verwenden, erschaffen Sie starke Assoziationen in den Köpfen Ihrer Leserschaft.
5. Vorsicht bei Beamtendeutsch, Fach-Jargon und Fremdwörtern
Vermeiden oder erklären Sie Fachbegriffe und Fremdwörter. Andernfalls erschweren Sie insbesondere neuen und potenziellen Kunden Ihr Thema zu verstehen. Auch der Kontext, indem Sie eine Botschaft positionieren, ist entscheidend. Fachpresse, ein Flyer für Jugendliche oder ein Artikel für die Frauenzeitschrift? Passen Sie den Sprachstil an Ihre Zielgruppe an.
6. Aktive und dynamische Verben statt Nominalstil
Eine Formulierung im Nominalstil ist schwer verständlich, da Informationen stark verdichtet werden. Sätze wirken oft gestelzt und übertrieben sachlich. Geben Sie aktiven Verben den Vortritt und beleben Sie Texte mit dynamischen Wendungen. Arbeiten Sie an dem „Erreichen eines Ziels“ oder „erreichen Sie das Ziel“? Möchten Sie die „Frustration der Leserschaft vermeiden“ oder wollen Sie „Ihre Leser nicht langweilen“?
7. Nein zur doppelten Verneinung
Doppelte Verneinungen stören den Lesefluss und beeinträchtigen das Verstehen. Deshalb sind positive Aussagen die bessere Wahl. „Das soll nicht heißen, dass es nicht sinnvoll ist …“ wird beispielsweise zu „Es ist sinnvoll, …“
8. Ein Satz – ein Gedanke
Ein gut strukturierter Text fesselt den Leser, denn er kann allen Gedanken des Verfassers mühelos folgen. Ein Satz bietet Platz für einen Gedanken, ein Absatz beherbergt einen Gedankengang – so einfach ist das. Zwischenüberschriften helfen zudem bei der Orientierung, sie funktionieren wie ein Gerüst, an dem sich das Auge festhalten kann.
9. Aussagen mit Bildern verstärken
Eine Buchstabenwüste schreckt potenzielle Kunden ab. Bilder, die eine Headline in ihrer Botschaft unterstützen, sind hingegen ein wahrer Blickfang. Erzeugen Sie mit Fotos Emotionen, um Leser auf Ihren Text einzustimmen. Nutzen Sie einfache Infografiken, statt komplexe Sachverhalte ausschweifend zu erläutern.
10. Mit kreativen Darstellungsformen experimentieren
Um Botschaften klar zu vermitteln, gibt es neben Text und Bild noch eine Vielzahl weiterer Gestaltungsmöglichkeiten. Experimentieren Sie mit Infoboxen, Zeitstrahl, Illustrationen und Collagetechniken – überraschen Sie Ihre Kunden mit klarer Botschaft in erfrischender Verpackung!
Bewahren Sie den Themenfokus und werden Sie zum Jäger
Im Alltag reden wir gerne um den heißen Brei herum. Hier ein Füllwort, da eine abgegriffene Redewendung und dann noch ein Fremdwort. Es fällt uns schwer, den Fokus zu behalten, da wir mit Informationen regelrecht bombadiert werden. Fiese Fallstricke, die wir mit etwas Übung überspringen können.
Die Lösung: Finden Sie Themen, die Ihre Zielgruppe wirklich interessieren. Konzentrieren Sie sich auf die Botschaft und fragen Sie sich bei jeder Zeile, ob Sie die Aussage klar treffen. Gehen Sie auf die Jagd nach Füllwörtern, langatmigen Sätzen und Nominalstil. Und das Ergebnis? Inhalte mit mehr Biss, die Ihre Kunden überzeugen und mitreißen. Also auf die Tastatur, fertig … und los!