Als exotisches Objekt und Liebling der Presse durchgereicht, ist Crowdfunding mittlerweile in der Mitte angekommen. Auch wenn es noch Luft nach oben gibt. Gerade für Autoren und Journalisten bedeutet Crowdfunding bei dem Vertrauens- und Finanzierungsverlust zu Verlagen eine Hoffnung. Anna Theil, COO von Startnext, erklärt viaprinto, welche Chance es gibt, seine Selfpublishing-Träume zu verwirklichen, oder was die größten Fehler sein können.
Vielleicht existiert die Gefahr, Crowdfunding zu überschätzen. Aber ganz sicher besteht die Gefahr, es zu unterschätzen. Im Duell Print gegen Online, im Versagen der Verlage ihren Aufgaben nachzukommen, im Rausch einer Gründerzeit ist dieses Werkzeug empor gestiegen, um Macher und Mäzenen, Freunde und Fans im Kampf um ein gemeinsames Ziel zu vereinen: das Crowdfunding-Projekt. Wie die Akquise von Kapital per Plattform funktioniert, hat sicher schon jeder mitbekommen: Projekt vorstellen, Zeitraum sowie Budget festlegen und hoffen, dass das Geld reinkommt, um seinen Traum zu finanzieren. Das kann eine App sein, ein Musikalbum oder ein Magazin.
Unter den Projekten stehen viele in den Startlöchern, die sich mit den Thema Print auseinandersetzen. Da gilt es den ersten Roman selbst zu publizieren oder ein eigenes Magazin auf die Beine zu stellen. Die Chancen zur Verwirklichung stehen nicht schlecht. „Die Erfolgsquote bei dieser Art von Projekten ist genauso hoch wie in anderen Kategorien auf Startnext. Durchschnittlich erreichen 60% ihr Finanzierungsziel“, sagt Anna Theil von Startnext. Etwa 400 Projekte sind bisher in den Kategorien Journalismus, Literatur und Comic gestartet: „Ich würde schätzen, dass es bei 2/3 um Print geht“, ergänzt die Geschäftsführerin. Die Förderer sind interessiert an diesen Themen.
Wer also sein eigenes Buch verlegen möchte, der kann frei experimentieren. Online-Druck hilft dabei. Denn durch die niedrigen Kosten oder die kleinen Auflagen je nach Bedarf, die die Ressourcen schonen, liegt die Veranschlagung des Budgets nicht zu hoch. Auf zehn E-Books kommt eine Print Ausgabe, so heißt es, aber die hat es in sich, sie kann als Rezensionsexemplar überzeugen oder als Zeugnis die Professionalität unterstützen.
Dann also los. Hier noch einige Tipps, die uns Anna Theil mit auf den Weg gegeben hat, damit das Projekt bei Startnext von Erfolg gekrönt sein kann und damit durch die „Kraut“ finanziert wird:
– Lesen Sie sich die anderen Projekte durch, recherchieren Sie, bekommen Sie ein Gefühl dafür wie der Ablauf ist und unterstützen Sie selbst ein Projekt.
– Formulieren Sie klar und deutlich Ihre Ziele: Wie bei einem Küchenzuruf, müssen Sie unkompliziert erklären können, was Sie sollen und warum Sie es wollen.
– Am besten eignet sich hierfür der Dreh eines Videos.
– Bleiben Sie authentisch, denn die Crowd merkt, wenn Sie nicht ernstgenommen wird. Sympathische Menschen lässt es sich viel leichter unter die Arme greifen.
– Bieten Sie ein attraktives Dankeschön an.
– Informieren Sie alle, die Sie kennen. Machen Sie Werbung bei Freunden und Verwandten: Jeder kann gebraucht werden, der die Idee von dem Projekt weiterträgt.
Als Hilfe bietet Startnext regelmäßig Workshops an, die zum Beispiel erklären, wie man ein Projekt startet, damit es erfolgreich ist. Mehr Infos unter: www.startnext.de/shop/workshops