Die Erfolgsgeschichte des Plakates begann vor mehr als 100 Jahren. In dieser Zeit hat es uns gelehrt, was schön, was zu wählen und was zu kaufen ist. Aber das Ende ist schon prophezeit…
„Der Plakatkünstler … muss etwas erfinden, das selbst den Durchschnittsmenschen anhält und anregt, wenn er vom Pflaster oder Wagen aus das Bild der Straße an seinen Augen vorbeieilen lässt“, sagte einst Jules Chéret. Der französische Grafiker gilt als einer der „Entdecker“ des Plakat-Potentials. Er ließ eine spezielle Druckerpresse nach Paris bringen, die es ermöglichten, großformatige Plakate zu drucken. Und er vereinfachte die Farblithografie. Seine Aufträge hatten Veranstaltungen wie Opern, Theateraufführungen oder Parfüms zum Thema. Oft warb eine junge, attraktive Frau mit deutlich platzierter Typografie um sich herum für das Produkt.
Allgemein bekannter dürften jedoch die Plakate eines Henri de Toulouse-Lautrec (Im Bild: Moulin Rouge, 1891). Sein Blick in die Pariser Bohème der Belle Époque prägen unser Bild auf den Jugendstil und den Beginn der Plakatkunst.
Sie alle schufen das Plakat, als es noch in den Kinderschuhen steckte und einen hohen künstlerischen Anspruch erfüllte. Seinen Ursprung hat das Plakat wohl in den Mitteilungen der Antike oder des Mittelalters, wenn Informationen in Form von Anschlägen an öffentlichen Plätzen publik gemacht wurden. Das Wort kommt übrigens von dem niederländischen plakatte, die geplackt wurden. Das war im 16. Jahrhundert.
Als Propaganda-Mittel bewiesen die Plakate, was alles in ihnen steckt. Nämlich die Macht, Meinungen zu bilden und zu beeinflussen. Zeigt aber auch, dass die Psychologie zunehmend Einfluss auf die Darstellung nimmt. Bedeutet also, dass dies perfekt zu nutzen ist für Werbung. Plakate erregen Sehnsüchte und Leidenschaften, spiegeln den Alltag und die Moden wider. Den Genres sind keine Grenzen gesetzt: ob Reisen und Filme, ob Konsumgüter oder Lebensmittel. Die Straßen wurden und werden mit allem bespielt.
Bleibt nur die Frage, ob es in Zukunft noch Plakate geben wird? Existiert der Abgesang nun auch schon eine Weile, gerade mit Aufkommen der digitalen Screens, kann ja provokativ gefragt werden, ob es noch einen Sinn für Litfaßsäulen gibt, wenn Köpfe vom Handy nicht mehr gehoben werden. Oder anders: In welche Werbeformen werden Marken investieren? Das Plakat hat in jedem Fall sicher eine größere Überlebenschance, wenn es erstaunt und nicht nur Informationen liefert.
Mehr über Plakate auch in unserem Tutorial „In fünf Schritten … zum Plakat.“ und in unseren Tipps & Tricks „Ist es nicht plakativ, ist es kein Plakat.“ Und ganz einfach zu drucken bei? viaprinto!