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Wer nicht hören will, muss fühlen.

Wer nicht hören will, muss fühlen.

Papier berührt. Papier hilft verstehen. Papier ist dienlich. Wenn es richtig ausgewählt wird. Wir erklären Ihnen, was es bei Grammaturen und Sorten zu beachten gibt.

Wer seine Arbeit aufs Papier bringt, präsentiert sich „zum Greifen“ nah. Es ist ganz einfach: Schwarz auf weiß in gedruckter Form bekommt die volle Aufmerksamkeit und wirkt – nach aktuellen Studien – immer noch glaubwürdiger als Informationen vom Bildschirm. Die logische Schlussfolgerung daraus: Für einen erfolgreichen Auftritt muss auch die Haptik stimmen. Es will wohlüberlegt sein, welches Papier für Broschüren, Visitenkarten oder Flyer ausgewählt wird. Denn zu berücksichtigen ist nicht nur die Funktion, die das Papier an sich erfüllen soll, sondern auch: was will ich damit transportieren und auslösen? Papier regt unseren Tastsinn und damit unsere Emotionen an. Aber Vorsicht, so einfach gestaltet sich das mit dem Papier nicht: Es ist eine Wissenschaft für sich und Papier nicht gleich Papier.

papierWER? WIE? WAS? Das beginnt schon bei der Definition: Papiere sind ebenso Urkunden oder Ausweise. Das Esspapier steht sowieso auf einem ganz anderen Blatt. Dieser Artikel beschäftigt sich mit Papier, das Sie für Ihre Zwecke bedrucken lassen können. In welcher Form auch immer. Den Rohstoff dafür dürfte jeder kennen: Es ist der Zellstoff oder Holzstoff/Holzschliff, der mit Füll- und Hilfsstoffen in Wasser eingeweicht und chemisch behandelt wird. Zusammen mit Leim ‒ für die Beschreibbarkeit ‒ und Bleichmitteln gesiebt, gepresst und getrocknet, entsteht Papier. Zu Zeiten des Erfinders Cai Lun, im China des 1. Jahrhunderts v. Chr., verlief die Herstellung natürlich noch anders, aber im Laufe der Jahrhunderte erfuhr der Werkstoff seine Perfektionierung in Produktion und Zusammensetzung. Heute existieren etwa 3000 Papiersorten.

WAS SIND GESTRICHENE PAPIERE?

Für Ihren Druck ist es wichtig zu wissen, ob es sich um gestrichene Sorten wie das Bilderdruckpapier handelt oder um ein ungestrichenes Natur- oder Offsetpapier. Der entscheidende Unterschied liegt in der Oberfläche.

Bilderdruckpapier Das Bilderdruckpapier ist mit einer Streichfarbe als Bindemittelauftrag versehen. Dadurch wird die Oberfläche dichter und glatter. Der Drucker spricht auch von „geschlossenen“ Papieren oder englisch „coated Paper“. Es existieren Abstufungen in „heavy weight coated“ (HWC) oder „light weight coated“ (LWC). Der Vorteil: Das Papier wirkt hochwertiger in Optik sowie Haptik und der Druck – vor allem von Bildern – erscheint brillanter und farbechter, da das Papier nicht alles aufsaugt. Daher kommt diese Art von Papier häufig bei Broschüren, Hard- und Softcover zum Einsatz. Der Strich kann matt oder glänzend sein.

Offsetpapier kann ebenfalls gestrichen sein. Oft jedoch kommt es holzfrei, matt und ungestrichen daher. Diese Papiere wurden extra für den Offsetdruck entwickelt, sie fasern nicht, fühlen sich „rauh“ an und erweisen sich als besonders rupffest. Es muss die Lösungsmittel der Farbe besonders gut aufnehmen können. So können Bücher, Zeitungen oder auch Verpackungen in großer Stückzahl hergestellt werden.

Naturpapier Im Gegensatz zum Bilderdruckpapier ist das ungestrichene Naturpapier chemisch unbehandelt. Ist es maschinell geglättet, dann spricht der Fachmann von „satiniert“.

WELCHE PAPIERSORTEN GIBT ES UND WOFÜR EIGNEN SIE SICH?

PapiermusterbuchJe nachdem, was Sie benötigen, sollten Sie gründlich die Papiersorte auswählen. Wie bereits erwähnt, wird Bilderdruckpapier Fotos und Abbildungen am ehesten gerecht. Jede gute Druckerei stellt Ihnen ein Papiermusterbuch zur Verfügung, in dem alle Papiere „gefühlsecht“ katalogisiert sind (hier geht es zum Papiermusterbuch von viaprinto). So können Sie austesten, wie sich zum Beispiel ein Plakatpapier anfühlt.

Plakatpapier Hier ist wichtig, dass der Kleber nicht durchschlägt; meist muss nur die Vorderseite ein gutes Druckbild wiedergeben, deswegen reicht es auch, wenn es einseitig gestrichen ist. Außerdem sollte es lichtbeständig und regenfest sein.

Affichen Ebenfalls ein Plakatpapier, das die Eigenschaften für Außenwerbung mehr herausstellt: es ist nassfest und die blaue Rückseite sorgt für eine hohe Lichtundurchlässigkeit. Plakatieren Sie also auf einem farbigen Untergrund, so scheint dieser nicht durch.

Gerade bei den Visitenkarten ist darauf zu achten, dass Sie eine Papiersorte beim Druck verwenden, die eine hohe Qualität besitzt. Je fester, je stärker, je einzigartiger, umso besser. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Büttenpapier? Das wirkt edel und der Gegenüber trägt etwas Schmeichelndes in der Hand. Leinenpapier in brillantweiß legt einen leuchtenden Auftritt hin und eignet sich für textlastige Visitenkarten ohne Farbfelder. Haptisch ein echter „Hingucker“ – mit den Händen sieht man einfach besser – sind Visitenkarten aus Materialien wie Holz oder Metall. Mit Prägungen – oder Wasserzeichen im Papier – ein zusätzlicher Anreiz, sich mit Ihnen und Ihrer Arbeit auseinanderzusetzen.

Postkartenpapier Ein spezielles Papier, das für Langlebigkeit und Wertigkeit durch eine einseitig gestrichene Kartonage mit einem hohen Volumen sorgt. Eine sehr glatte Oberfläche gewährleistet eine hervorragende Druckbildwiedergabe.

Chromokarton kommt gerne bei Rückseiten von Kalendern oder Spiralbindungen zum Einsatz: Er verstärkt das Produkt und sieht mit seiner glatten und weißen Oberfläche edel aus.

APROPOS GRAMMATUREN

Grammatur Worüber wir bisher nicht gesprochen haben: Auch die Grammatur trifft eine Aussage über Sie und Ihr Druckprodukt. Für gewöhnlich gilt beim Papier – neben der Sorte – auch das Flächengewicht als Auswahlkriterium. Die Einheit: Gramm pro Quadratmeter – kurz g/m². Drucker und Fachleute sprechen von Grammatur. Die reicht beispielsweise von 8 g/m² bei einem Seidenpapier bis hin zu einer Vollpappe mit 600 g/m² – und natürlich darüber hinaus. Ein klassisches DIN A4 Blattpapier besitzt etwa 80 g/m². Somit eignen sich Papiere bis 135 g/m² für Folder oder Beileger, ab dieser Masse bis etwa 200 oder 250 g/m² kommen Flyer gut zur Geltung. Alles darüber findet für Post- und Grußkarten, Umschläge oder ähnliches Verwendung. Grundsätzlich bestimmt also die Grammatur mit über Optik und Haptik, über Stabilität und Falzungen.

Volumen Neben der Grammatur schlägt für diese Eigenschaften auch das Volumen zu Buche: Es ergibt sich aus der Dicke des Papieres im Verhältnis zum Flächengewicht. Festes und voluminöses Papier vermittelt hier den Eindruck von seriösen und bedeutsamen Inhalten. Aber Vorsicht, es lohnt sich auch dünneres Papier zu nehmen: Bei Briefpapier ist zum Beispiel das Porto mit zu beachten. Werden beide Seiten bedruckt, dann ist wohl der Mittelweg mal wieder der richtigere, denn natürlich darf der Druck nicht durchscheinen. Bei Büchern und Broschüren bestimmt die Seitenzahl die optimale Grammatur.

DIE KUNST DES ZUSAMMENFALTENS

20110803_viaprinto_OL_463Der Falz Ob einfach oder mehrfach gefalzte Flyer – auch hier gibt es ein paar Details zu beachten: Einbruch funktioniert bis etwa 170 g/m² und Zweibruch bis 135 g/m². Je mehr Brüche, desto geringer sollte die Grammatur sein, denn sonst bricht das Papier und gerade bei vollflächig mit Farbe bedrucktem Material sieht es unschön aus, wenn die Farbe aufbricht.

Laufrichtung Nicht unerheblich für die Qualität ist die Laufrichtung des Papieres: Durch die maschinelle Herstellung liegen die Fasern in einer Richtung längs des Bandes nebeneinander. Diese Laufrichtung muss parallel zum Buchrücken von Broschüren, Hard- oder Softcover ausgerichtet werden, denn sonst dehnt sich das Papier falsch aus. Papier lebt und somit schrumpft oder wächst es quer zur Laufrichtung. Auch beim Verkleben von Papieren kann es passieren, dass Wellen entstehen, wenn die Laufrichtungen nicht aufeinander ausgerichtet sind.

OPA … WAS?

OpazitätOpazität Welche Eigenschaft besitzt das Papier noch? Die Opazität, oder: die Undurchsichtigkeit. Je mehr Füllstoffe im Papier, desto weniger Licht oder Konturen scheinen durch. Aber auch die Färbung des Papieres oder der Weißgrad beeinflusst die Opazität. Der Weißgrad ergibt sich übrigens aus der Reflexionsfähigkeit des Papieres. Oft wird er als ein Qualitätsmerkmal wahrgenommen. Allerdings versteckt sich hier eine Crux, denn je weißer Papier ist, desto reiner wird es und damit zugleich der Inhalt empfunden. Aber das Lesen auf sehr weißem Papier ermüdet. Werden Farben wie Gelb untergemischt, dann wirkt das Papier unansehnlich, alt und vergilbt. Der Trick ist, etwas Blau oder Grün beizugeben, denn diese Farben werden vom menschlichen Auge weniger deutlich wahrgenommen.

DIE SPITZE DES PAPIERBERGES

Damit ist die eigentliche Veredelung von Papier nur die Spitze des Eisberges. Broschüren, Hard– und Softcover oder auch Postkarten, Visitenkarten und Speisekarten aus der Gastronomie können Sie bei Ihrer Online-Druckerei veredeln lassen. Da gibt es beispielsweise die Folienkaschierung in matt oder glänzend, dadurch erhält der Umschlag oder die Oberfläche einen Überzug per Folie, die vor Schmutz und Gebrauchspuren schützt. UV-Lack findet oft für einen glanzvollen Einsatz Verwendung, denn seine Wirkung ist stärker als bei anderen Lackierungen, das gilt für die Farbintensität und die Brillanz genauso wie für die Schärfe. Außerdem existieren Duftlacke, Glitterlacke, Leuchtfarbe, Relieflacke, Soft-Touch-Lacke … Die Auswahl ist riesig und wird immer beliebter, um Printprodukten, die für Qualität und Langlebigkeit stehen, gerecht zu werden. Denn Papier bewegt und überzeugt. Und wer bisher nicht hören wollte, der muss halt fühlen.