Wie unterscheidet sich die Arbeit zwischen einer österreichischen und einer deutschen Agentur? Zum Start unseres Portals www.viaprinto.at wollten wir es genauer wissen und haben drei Vertreter unterschiedlicher Agenturen unseres Nachbarlandes befragt: Runde 2 für den viaprinto Round Table zum Thema Agenturen und Druckbedarf. Mit am „virtuellen Tisch“ sitzen Gustav Soucek von „Freie Kreative“ (www.freie-kreative.at), Ronald Fenk von „Hico New Media Services“ (www.hico-nms.at) und Thomas Hubrich, Mitglied des Managementboards von „Demner, Merlicek & Bergmann“ (www.dmb.at), der führenden Werbeagentur in Österreich.
„Gibt es Unterschiede?“, eine kurze und knappe Frage, die eine ebenso deutliche und konsequente Antwort herausfordert: „Zwischen den Märkten Deutschland und Österreich aus meiner Sicht NEIN. Und wenn, sind sie marginal.“, so Gustav Soucek und damit sind wir mit dem Thema eigentlich durch. Also keine Alpenromantik? Welche Bildsprache herrscht denn bei Ihren Kunden vor? „Absolut unterschiedlich von Auftraggeber zu Auftraggeber. Feststellbar ist aber, dass zunehmend Bilddatenbanken und weniger eigene Sujets verwendet werden. Emotionen im Konnex mit Menschen stehen oft im Vordergrund. Unverwechselbarkeit und Einmaligkeit des Bildes gerät in den Hintergrund.“, sagt Gustav Soucek, Geschäftsführer von der Agentur „Freie Kreative“ aus Wien. In der Tat scheinen diesbezüglich also keine Unterschiede zwischen den beiden Nachbarländern zu existieren, denn die Mehrheit der Kunden folgt auch hierzulande diesem Trend. Dagegen hebt Ronald Fenk von „Hico New Media Services“ die „anderen“ Kunden hervor, die, die eher auf Individualität Wert legen: „Je nach Kunden wird zum Erreichen der Ziele eine individuelle Bildsprache konzipiert, um aus der Flut der Informationen heraus zu stechen und in Erinnerung zu bleiben. Immer im Fokus, dass diese medienunabhängig funktioniert und einprägsam ist.“
Und worauf legen die österreichischen Kunden generell Wert? „Wichtig sind uns und unseren Kunden Qualität, Preis, Geschwindigkeit und Flexibilität.“, sagt Thomas Hubrich, dabei zählen Argumente wie „günstig, schnell, unkompliziert, hochwertig“. Auch Ronald Fenk bestätigt dies: „Unsere Kunden wollen einen zuverlässigen Ansprechpartner, der Sie berät, die passenden Lieferanten für Ihr Vorhaben auswählt und dabei alle Fäden sicher in der Hand hält. Wir wollen mit unseren Produkten und Dienstleistungen (Mehr-)Werte für unsere Kunden zu schaffen. Indem wir unsere Kunden unterstützen, ganz bestimmte Ziele zu erreichen, die Produktivität zu erhöhen, die Kosten zu senken und die Qualität zu verbessern.“ Wobei es nach Gustav Soucek eine klare Rollenverteilung zwischen ihnen, den Agenturen, und der Druckerei gibt: „Preis und Geschwindigkeit wird vom Druckpartner erwartet. Fachberatung und Know-how wird der Agentur zugeschrieben.“
Kommen wir also auf den Druckbedarf der Agenturen zu sprechen, und in diesem Zusammenhang natürlich auch auf die Wünsche der Kunden: „Wichtig für uns und unsere Kunden sind rascher Response bei Anfragen, kompetente Beantwortung und Beratung, Preisneutralität, damit meine ich nicht überteuert, aber auch nicht Dumping, und weiter Liefertreue und Qualität.“, sagt Gustav Soucek. Gewinnen kann für ihn nur eine Druckerei, die „Seriosität, vernünftiges Pricing und Termintreue“ mitliefert – und Charakter. Denn Mut und Transparenz sieht der Wiener Geschäftsmann als Stärken. So kommt es ihm bei einer Druckerei auch an auf: „Verlässlichkeit, Preis, Geschwindigkeit und ein klar erkennbares Profil des Druckpartners, also wenn Produktionen nicht erledigt werden können, auch einmal ein rechtzeitiges ‚Nein‘.“
Dagegen rückt Ronald Fenk den Aspekt der One-Stop-Shop-Solution in den Fokus und legt wert „auf einen kompetenten und verlässlichen Partner, welcher einen Großteil aller Kundenwünsche, von Standarddrucksorten bis zur exklusiven Produktion, in Groß- und Kleinauflagen abdecken kann. Und sollte einmal etwas schief gehen ‒ ein professionelles Reklamationsmanagement.“ Ein ziemlich interessanter Gesichtspunkt, der insbesondere hervorhebt, wie das Verhältnis zwischen Online-Druckerei – Agentur – Kunde geprägt sein sollte, nämlich von einfachen Wegen und Flexibilität. Letztendlich gibt es nur ein unschlagbares Argument, das den Agenturkunden überzeugt: wenn er das Endergebnis in den Händen hält. Die Haptik ist es auch, die für Thomas Hubrich von „Demner, Merlicek & Bergmann“ Bedeutung trägt, ein Punkt, dessen sich viele nicht bewusst sind: „Uns ist Druckqualität, Haptik, Verarbeitung, Termintreue und kompetente Beratung wichtig.“ … Weil es sich gut anfühlt, sein fertiges Produkt in den Händen zu halten, und damit einen erfolgreichen Auftritt abliefern zu können.
Interessant welche Schwerpunkte an Bedürfnissen sich herauskristallisiert haben. Sowohl beim „echten“ Round Table in Düsseldorf, als auchdurch die Nachfrage bei österreichischen Agenturen, die ja noch nicht viel Erfahrung mit www.viaprinto.at sammeln konnten. Die Bedeutung des persönlichen Ansprechpartners und das Verlangen nach Vertrauen, das in einen erstklassigen, flexiblen und zuverlässigen Druck gesetzt werden kann, nehmen wir mit. Danke für die Gespräche und den Input.