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Veredelungstechnik Lackierung.

viaprinto-Wissen

Veredelungstechnik Lackierung.

Bei vielen viaprinto-Produkten haben Sie die Möglichkeit, sich für die Option der Veredelung zu entscheiden. Damit wirken Drucke zum einen in Optik und Haptik wertiger und zum anderen sind sie vor äußeren Einflüssen und Farbabrieb besser geschützt. Doch welche Arten der Veredelung gibt es überhaupt und wie wirken sie? In unserer neuen Serie „Veredelungen – Spezialeffekte auf Papier“ erklärt unsere Gastautorin Charlotte Erdmann die zahlreichen Möglichkeiten, einen schmeichelnden Effekt auf dem Papier zu erzielen.

Teil 1: Lackierung. Wenn ein Druckprodukt edel auffallen soll, greift man zu einer Lackierung. Doch Lack sieht nicht nur gut aus, er schützt auch. Je nach verwendeter Lackart lassen sich außerdem unterschiedliche Effekte erzielen.

Druckmaterialien lassen sich auf viele Arten weiter verarbeiten und damit „veredeln“, wie man es auch nennt. Naheliegend ist dabei vor allem das Lackieren, bei dem wahlweise ein flüssiger, pastöser oder pulverförmiger Stoff auf das bedruckte Material aufgebracht wird. Der Lack kann dabei sowohl glänzend als auch matt sein und besitzt je nach Lackart ganz besondere Eigenschaften.

Einblick in eine Werkstatt für Lithografie und Druck. Hier wird deutlich: Veredelung ist Handwerk. ©WIKIMEDIA_Michellecornelison

UV-Lack glänzt

Insbesondere Magazincover, Poster und Postkarten werden gerne mit einem UV-Lack überzogen, der den Druck durch besonderen Glanz veredelt und zugleich gegen Kratzer und das Ausbleichen schützt. Meist als Hochglanzlack eingesetzt, härtet er aufgrund einer chemischen Reaktion durch die Einwirkung von UV-Strahlen aus und verstärkt die Brillanz der Farben. Dadurch kann man mit UV-Lack bei partiellem Auftrag schöne Effekte erzielen, Spots setzen, Strukturen schaffen oder den Lack für Reliefstrukturen nutzen.

 

Öldrucklack schützt

UV-Lack schützt außerdem wie Öldrucklack vor Abschabungen, Kratzern und Scheuerstellen. Öldrucklack glänzt hingegen kaum und fällt deshalb auch nicht auf. Er kommt zum Einsatz, wo Zusatzeffekte nicht erwünscht sind oder es nur um den Schutz des Druckprodukts geht. Öldrucklacke werden wie eine Sonderfarbe als letzte Farbschicht auf das Papier aufgetragen und schützen es vor Abrieb. Man kann den Öldrucklack flächig oder als Spot nutzen, erzielt damit aber lediglich matte, halb- oder seidenmatte Effekte.

In einer modernen Druckerei geht das Veredeln blitzschnell mit automatisierten Prozessen. ©Pixabay_leonaranjo0

Intensiver Glanz mit Dispersionslack

Wer seinem Druckprodukt mehr Glanz oder besondere Effekte verleihen möchte, sollte zum Dispersionslack greifen. Dieser wertet das Gedruckte im Sinne des Wortes „Veredelung“ sichtbar auf, denn mit ihm erzielt man mit die intensivsten Glanz- und Matteffekte auf Druckprodukten. Dem Dispersionslack können zudem Zusatzstoffe beigemischt werden, womit Perlmutt-, Metallic- oder Glitzereffekte entstehen. Außerdem kann das Druckprodukt, indem weitere Bestandteilen zugefügt werden, gegen Hitze, Kälte oder auch Abrieb geschützt werden. Der Dispersionslack ist damit ein echtes Allround-Talent, dessen Einsatz allerdings durch den etwas aufwendigeren Trocknungsprozess einen erhöhten Energieaufwand benötigt.

 

Der Mix macht`s

Nicht nur mit Dispersionslack lassen sich gute Mischungen herstellen. Auch Öldrucklacke oder UV-Lacke bieten sich für Mischungen an. So besteht der sogenannte Drip-off-Lack aus der Verbindung eines matten Öldrucklacks mit einem hochglänzenden Dispersionslack. Der intensive matte Effekt bildet zusammen mit dem Hochglanz einen besonderen Kontrast, der wesentlich stärker ausfällt, als eine herkömmliche Spot-Lackierung. Glitter- oder Glitzerlack hingegen kann auch aus UV-Lack mit irisierenden Pigmenten hergestellt werden.

Wird der UV-Lack zudem im Siebdruckverfahren in einer sehr hohen Schicht aufgetragen, entsteht Relieflack, auch Konturlack, Blindenschriftlack, Wassertropfenlack genannt. Durch äußerst schnelles Aushärten dieses Lacks bleibt der damit erreichte dreidimensionale Effekt erhalten. Schriften oder Bildelemente wirken dann wie eine Hochprägung und treten aus dem Druckprodukt hervor. Man nennt diese Lackart deshalb auch „Pseudoprägelack“.

 

Sicht- und fühlbare Struktur

Will man andere Strukturen nachempfinden, setzt man Strukturlack und das Siebdruckverfahren ein. Auch Strukturlack besteht aus einem UV-Lack, dem je nach gewünschter Oberfläche weitere Partikel beigemischt werden. In hohen Schichten auf das Druckprodukt aufgetragen, lassen sich damit Strukturen von Sand, Holz oder Beton nachempfinden, wobei das Gesamtbild eher matt ausfällt. Strukturlack kann man deutlich sehen und sogar fühlen. So werden aus reinen Druckprodukten haptische Erlebnisse, die Eindruck hinterlassen. Gleichzeitig ist Strukturlack aber auch ein guter Schutz gegen Abrieb und – bei vollflächigem Auftrag – sogar gegen Feuchtigkeit.

 

 

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)
Für die Wissensreihe konnten wir die Autorin Charlotte Erdmann gewinnen. Sie hat bereits einige andere Reihen für unseren Blog verfasst. (Bild: Matthias Martin)

 

 

Ein besonderes haptisches Erlebnis bietet die sogenannte Soft-Touch-Lackierung. Was es damit auf sich hat und warum man damit Gummi, Haut und andere weiche Materialien nachempfinden kann, erfahren Sie in der kommenden Folge dieser Serie zum Thema „Veredelungstechniken“.

 

 

 

 

 

 

 

Unser Tipp: Versehen Sie Ihre Druckprodukte bei viaprinto mit einer Veredelung. Wählen Sie ganz einfach im Konfigurationsprozess aus Folienkaschierung, UV-Lack matt oder glänzend oder Dispersionslack aus. Zum Beispiel bei den Flyern, Broschüren und Wandkalendern. Unser Vertriebsteam berät Sie gerne bei der Wahl zu einer Veredelung oder erstellt Ihnen ein individuelles Angebot auch abseits des Portals.