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„Was ist ein Preflight?“

Folge 6 gibt Antworten auf die Frage:

„Was ist ein Preflight?“

In unserer neuen und letzten Folge aus der Reihe „Alles rund um das PDF“ erklärt Gastautorin und Fachfrau Charlotte Erdmann, was ein Preflight ist und welche Vorteile er bietet. Wir wünschen viel Erfolg mit dem Wissen.

Ein Druck-PDF muss alles enthalten, was zum Druck wichtig ist: Schriften, Bilder, passende Farbräume. Überprüfen lässt sich all das mit Hilfe eines sogenannten Preflights oder Datenchecks. Dabei werden die Druckdaten auf Herz und Nieren geprüft und für den Druck möglicherweise problematische Inhalte angezeigt. So kann man sicher sein, dass Probleme bereits vor dem kostenintensiven Druck erkannt und schnell behoben werden.

Warum müssen Druckdaten geprüft werden?

PDF-Dateien sind – wie bereits in dieser Serie beschrieben – der beste Weg, um das erstellte Werk sicher in den Druck zu bringen. Aber selbst wenn man den PDF/X-1a-Standard, wie von viaprinto empfohlen, zum Abspeichern verwendet, können sich falsche Farbräume, Probleme mit den verwendeten Fonts oder niedrig aufgelöste Bilder in die Druckdatei eingeschlichen haben, die einen hochqualitativen Druck unmöglich machen. Sind die x-tausend Broschüren aber erst einmal gedruckt, lassen sich minderwertige Bilder nicht mehr einfach ersetzen. Um den Schaden bereits vor der Drucklegung zu erkennen, bietet sich der Preflight an, eine Art Probeflug für die Druckdaten.

Was machen Preflight-Programme?280415_Summary

Ein Preflight wird mit Hilfe eines speziellen Programms oder Plugins einer Grafiksoftware erstellt. Sie können damit fehlende oder fehlerhafte Farben, Schriften, Bilder ebenso erkennen, wie nicht gewünschte Sonderfarben, Transparenzen oder manuell eingestelltes Überfüllen. Auch Überhangtext oder Linienbeschaffenheiten werden kontrolliert. So können von Druckmaschinen oft nur bestimmte Linienstärken oder Schriftgrößen abgebildet werden, was das Preflight-Programm passend zur Druckerart überprüft.

Preflight am eigenen Rechner

Druckereien setzen dazu spezielle, kostenintensive Software ein. Einen Artikel darüber, was der kostenlose Datencheck bei viaprinto beeinhaltet, finden Sie hier. Aber bereits am eigenen Rechner lassen sich Datenchecks durchführen – und das mit den hauseigenen Mitteln beispielsweise der Adobe-Anwendungen. Noch bevor diese angewendet werden, sollten Sie sich fragen, ob die zu speichernde Datei wirklich die aktuellste Fassung ist und alle Bilder in hoher Auflösung eingebettet wurden. Platzhaltertexte müssen ebenfalls eliminiert werden – eine oft unterschätzte Fehlerquelle. Erst wenn der menschliche Faktor „Vergessen“ ausgeschlossen wurde, sollten Sie die digitale Prüfung vornehmen. In den Adobe-Anwendungen (ab CS4) wie InDesign lassen sich beispielsweise über das Menü „Fenster > Ausgabe“ Dateien im Vorfeld des Drucks überprüfen. Hier können sogar eigene Preflight-Profile erstellt werden. In einem Bedienfeld werden dann die Problembereiche aufgelistet. Auch Adobe Acrobat Professional (ab Version 6.0) beinhaltet einen „Preflight“ im Menü „Bearbeiten“ und gibt darüber Hinweise auf mögliche Fehlerquellen aus.

Preflight-Programme machen mehr

Die Adobe-Anwendungen weisen aber lediglich auf falsche Schriften oder zu niedrig aufgelöste Bilder hin. Weitaus mehr Details kann man den professionellen Preflight-Programmen entnehmen, die dafür aber auch ihren Preis haben. Produkte wie Pitstop von Enfocus, callas pdfToolbox oder Flightcheck von Markzware gehören zu den gängigsten meist in Druckereien eingesetzten Programmen. Sie haben vielfältige Möglichkeiten, u.a. das PDF direkt zu editieren. Doch diese Optionen sind meist gar nicht notwendig, wenn man selbst der Ersteller des PDFs ist. In diesem Fall genügt der Einsatz der Preflight-Tools der Grafik- und Satzprogramme wie Adobe InDesign oder QuarkXPress, bei dem der Preflight im Job Jacket zu finden ist, um potentielle Fehler vor Abgabe der Druckdatei auszuschließen. Auch bei viaprinto wird dann bei Abgabe der Datei noch einmal ein kostenloser Check durchgeführt, bei dem Beschnitt, Sonderfarben, Schriften und Transparenzen geprüft werden. Hier erfahren Sie mehr dazu und worauf Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Datei noch achten müssen.

Charlotte Erdmann

Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)
Charlotte Erdmann (Bild: Matthias Martin)

 

Das ist das Ende der Wissensreihe „Alles rund um das PDF“.
In Kürze starten wir wieder mit einer neuen. Diesmal zu dem Thema „Layout&Satz“.

 

 

 

 

 

 

Bereits erschienen:
Was ist ein PDF?
PDF/X: Standards oder nicht in PDFs?
Den richtigen PDF-Drucker wählen.
Einstellungen für das druckfertige PDF.
Was muss ein Druck-PDF enthalten?